CH++ begrüsst das Ziel, mit der vorliegenden umfassenden Revision die Verbreitung des Elektronischen Patientendossiers (EPD) im Einklang mit der gesundheitspolitischen Strategie 2030 zu fördern. Dieser Schritt zielt darauf ab, die Herausforderungen des technologischen und digitalen Wandels zu meistern und gleichzeitig eine qualitativ hochwertige und finanziell nachhaltige Versorgung zu gewährleisten.
CH++ unterstützt die Kernmassnahmen der EPDG-Revision:
- Die Opt-Out-Regelung
- Die verpflichtende Teilnahme für ambulante Dienstleister
- Die Notwendigkeit, behandlungsrelevante Daten zu teilen
- Eine klare Rollenverteilung zwischen Bund und Kantonen sowie deren Verantwortlichkeiten
- Die Möglichkeit, Anwendungen an das EPD anzuschließen
- Die Chance, Pilotprojekte zu initiieren und Forschern den Zugang zu EPD-Daten zu ermöglichen.
Jedoch sind wir der Meinung, dass die Revision die Hauptziele der gesundheitspolitischen Strategie 2030 und des EPD - wie die Steigerung der Behandlungsqualität, die Effizienz des Gesundheitssystems und die Sicherheit und Gesundheitskompetenz der Patient:innen - nicht direkt anspricht.
Unserer Ansicht nach wird das EPD immer noch hauptsächlich als technologische Plattform betrachtet. Das Kernproblem bei der Verbreitung des EPD liegt nicht in der Technologie selbst, sondern in seinem wahrgenommenen Nutzen. Sowohl Gesundheitsfachleute als auch Patienten müssen den Mehrwert erkennen. Das EPD sollte den Zugang zu behandlungsrelevanten Informationen erleichtern, Mehrwert schaffen und so zur Effizienz des Systems beitragen. Es ist an der Zeit, dass wir über den technologischen Aspekt hinausblicken und den tatsächlichen Nutzen des EPD in den Vordergrund stellen.
Zur Vernehmlassungsantwort: