Im November 2021 forderte CH++ eine institutionelles Upgrade des Nationalen Zentrums für Cybersicherheit, das im Rahmen seiner Ressourcen ausserordentliche Arbeit leistet - ein Jahr später gibt der Bundesrat bekannt, ein Bundesamt für Cybersicherheit im VBS zu schaffen. CH++ begrüsst ausdrücklich diese Entwicklung: Sie zeigt, dass der Bundesrat sich des Sicherheitsrisikos durch unzureichende Ressourcen und Zersplitterung der Kompetenzen bewusst geworden ist. Die Reform läutet die Ära eines breiteren, zivilen Sicherheitsbegriffs ein.
“Der heutige Entscheid des Bundesrats ist ein wichtiges Zeichen, dass die Schweiz Cybersicherheitsrisiken ernst nimmt. Das neue Amt muss nun eine aktive, unabhängige und unmissverständlich zivile Rolle einnehmen”, fordert Hannes Gassert, Präsident von CH++. “Natürlich werden wir den Prozess begleiten - wir erwarten, dass das zukünftige Bundesamt eine sehr aktive Rolle spielt und selbst ein Vorbild für Agilität und Transparenz wird. Ausserdem ist eine enge Zusammenarbeit mit Forschung und Zivilgesellschaft unerlässlich.”
Die Überführung des NCSC in ein Bundesamt ist ebenfalls ein wichtiges Zeichen, dass die Schweiz ihren Sicherheitsbegriff nun künftig weiter fassen wird : Das Sicherheitsbudget der Schweiz wird in der Zukunft breiter und fortschrittlicher eingesetzt werden. Wir fordern zudem, dass Cybersicherheit auch weiterhin ein ziviles Anliegen bleibt und organisatorisch und personell vom Militär getrennt bleibt. Auf keinen Fall darf die offene Arbeit des neuen Amtes durch militärische oder geheimdienstliche Partikularinteressen behindert werden, etwa bei der Offenlegung von Sicherheitslücken. Die schwierige Diskussion über die Departementszugehörigkeit des Bundesamts zeigt schliesslich ein weiteres Mal, wie überfällig die Schaffung eines Technologiedepartements ist.